Systemaufstellung (SySt)

Anders als die Familienaufstellung nach B. Hellinger werden in der Systemischen Strukturaufstellung ("SySt") nach I. Sparrer und M.V. von Kibéd nicht Vater, Mutter oder Kind als "echte Personen" zueinander gestellt, sondern nur deren symbolische Positionen im Raum, als Relation zueinander. Statt normativer Vorgaben von einer "richtigen Familienordnung" wird das sichtbar werdende Feld von Beziehungen zur Analyse der subjektiven Sicht auf die eigene Familie und als ein kreativer Vorschlag verstanden, bislang unentdeckte Ressourcen wieder zu nutzen.

Da es um eine Visualisierung und Veränderung unserer inneren Beziehungswelt geht, kann fast alles als Systeme aufgestellt werden: 
- Freundeskreis, Arbeitsstelle oder Organisation
- der Weg zu unserem Ziel mit Hindernissen und Kraftquellen
- unsere biografischen Stationen als Lebenslinie (Timeline)
- unsere Werte und Glaubenssätze
- ein innerer Konflikt mit widerstreitenden Anteilen, wie Angst vs. Wut, Handeln vs. Zurückhaltung etc.
- eine wichtige Entscheidung mit allen Optionen, oder als Dilemma zwischen A und B
- unser Körper mit seinen Signalen, Symptomen, Funktionen und Krankheiten
-oder sogar der innere Raum unseres kreativen Denkens selbst: Im "Clean-Space" (nach D. Grove) entsteht mit zunächst leeren Zetteln im Raum nach und nach unsere innere Landkarte - und darauf: neue Wege, Sichtweisen und Lösungen.

Im Einzelsetting wird mit Figuren oder Symbolen auf dem Tisch oder im Raum mit Bodenankern gearbeitet.

Für eine Bearbeitung von eigenen Themen in einer Gruppe (mit menschlichen Stellvertretern) bitte anfragen: Gruppentreffen werden je nach Anmeldung (Liste) geplant und finden derzeit unregelmäßig statt: Workshops.

Psychodrama 

im Einzelsetting

Der jüdische Arzt J. Moreno beobachtete vor 100 Jahren spielende Kinder in den Wiener Parks, wie sie mit Hilfe ihrer Phantasie die Konflikte mit ihren Eltern bewältigten. Draus entwickelte er seine Methode "Psychodrama" zur Behandlung innerer Konflikte mit Hilfe szenischer Mittel auf der Bühne vor einer Gruppe.

Auch wenn die Methode die Gruppentherapie mitbegründet hat, lassen sich viele Elemente und besonders die menschliche und spielerische Grundhaltung in das systemische Einzelsetting integrieren: Unsere „inneren Bühnen“ lassen sich im Beratungsraum mit Hilfe von Symbolen, Stühlen oder kleinen Settings im ganzen Raum erfahren, umgestalten und bearbeiten.

Ergebnis ist oft:
- ein spontaner Zugang zu intuitivem Wissen
- ein Perspektivwechsel mit Verständnis für eigene und fremde Anteile an Konflikten
- dass Ausgeschlossenes wieder sichtbar und wertgeschätzt wird
- dass erste Schritte in Richtung einer möglichen Lösung auf der Bühne ohne Gefahr gegangen werden
- eine emotionale Entlastung und Integration durch das Erleben im Hier und Jetzt.

Es ist dafür keine Theatererfahrung nötig, nur etwas kindliche Offenheit und Mut für die Einlassung auf die eigenen inneren Bilder und die Erforschung im Tun.

Gruppen-Psychodrama

Besonders wirkungsvoll ist die Beratungs-, Coaching- und Therapiemethode "Psychodrama" im Gruppensetting: Zwischen 4-12 Leute treffen sich für 2-3 Stunden, um über die aktuelle Befindlichkeit, mitgebrachte Lebensthemen oder Wünsche und Bedürfnisse zu teilen.

Der klassiche Ablauf:
1. Warming-up mit Theaterübungen
2. Themenfindung durch Soziometrie
3. Spielphase: Psychodrama oder Soziodrama
5. Integration (Sharing)

Themen werden als Gruppe gemeinsam oder für einzelne mit Hilfe der Mitspieler:innen (Hilfs-Ichs) inszeniert. Alle sind Spieler:innen und Publikum zugleich, machen wertvolle Erfahrungen in fremden Rollen, was sie als Feedback rückmelden können. Oder sie gewinnen Distanz zum eigenen Handeln durch eine Außenperspektive. Das Vertrauen der Gruppe wächst mit der Zeit - durch die menschliche Begegnung.

Im Spiel zeigt sich die wahrhaftige innere Welt, die mit Hilfe der Imagination und als subjektive Konstruktion nicht auf reale Situationen oder Personen beschränkt bleibt. Möglich wäre z.B.:
- eine konflikthafte Begegnung der Zukunft mit verschiedenen Lösungsvariantenen oder eine neue nützliche Hilfe
- ein aktueller Konflikt im Außen, die inneren Instanzen im Zwiegespräch dazu oder die Ursprungsszene "dahinter" aus der Vergangenheit
- das Interview mit sich selbst, z.B. als Kind oder aus der Zukunft
- ein Traum, eine Fantasie oder eine Wunscherfüllung u.v.m.

Für eine Bearbeitung von eigenen Themen in einer Gruppe bitte anfragen: Gruppentreffen werden je nach Anmeldung (Liste) geplant und finden derzeit unregelmäßig oder zu bestimmten Themen statt: Workshops.

Kontakt: Martin Baierlein